Nr. 4 – Februar 2007 Preis SFR. 7 /EURO 5
Schauplatz Goetheanum
Nachrichten des Willehalm
Instituts für Gralsforschung, Königliche Kunst und Sozialorganik
Redaktion: Robert Jan Kelder - Kerkstraat
386A, 1017JB Amsterdam, Tel. 0031 20 6944572
info@willehalm.nl; www.willehalm.nl
„GENAU AM SELBEN ORT“
Zur Menschheitsrepräsentantentagung
Am Goetheanum vom 1.- 4. Februar 2007
Wolfram von Eschenbach Der Menschheitsrepräsentant
Inhaltsverzeichnis (zunächst ohne Bilder)
Einführung
Beilage 1 – Aufruf zur Verwirklichung der
Sozialorganik
Beilage 2 – Anliegen und Antrag zum
Menschheitsrepräsentanten am Goetheanum
Beilage 3 – Intenties van Rudolf Steiner inzake Vrije
Hogeschool en Vereniging
Beilage 4 – Weihnachtstagungstauten als ideëel
evenbeeld van de Mensheidsrepresentant
Beilage 5 – Einleitung zum Schauplatz
Goetheanum II – Die Kardeiz Sage
Beilage 6 – The September 11 Disaster and the
Kardeiz Saga
Einführung
Diese kosmopolitische [digitale] Sonderausgabe zur Menschheitsrepräsentantentagung 2007 am Goetheanum
enthält eine Reihe von leicht überarbeiteten und kommentierten Beilagen auf
Deutsch, Niederländisch und English zum Tagungsthema. Obwohl aus verschiedene
Anlässe und von verschiedene Gesichtspunkte aus geschrieben, sind sie doch alle
mehr oder weniger entstanden aus ein Bemühen zu zeigen, dass das dreigegliederte
Kompositionsprinzip des Menschheitsrepräsentanten sein ideelles Ebenbild hat in
den Statuten und Grundsteinmantren der Weihnachtstagung und dass durch die Verwirklichung
dieser Statuten – nach Rudolf Steiner die einzige Aufgabe des Vorstandes – der
Menschheitsrepräsentant innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft
auferstehen kann als Voraussetzung für die Wiederaufrichtung der Statue selber
„genau am selben Ort“ wie er ja sagte (oder: gesagt haben soll), im zweiten
Goetheanum, ein Bauwerk, das ebenfalls aus dasselbe dreigegliederte Formprinzip
konzipiert wurde.
Die Beilagen sind aber
keineswegs „nur“ als theoretische Abhandlungen zu verstehen, denn sie dokumentieren
auch ein Streben einen Beitrag zur Verwirklichung der Weihnachtstagungstatuten (auch
Prinzipien genannt) als ideelles Ebenbild des Menschheitsrepräsentanten, sowohl
in Dornach als hier in Holland, zu leisten, einen Versuch das allerdings
gegenüber dem geschlossenen Widerstand von amtierenden Vorstände und den
größten Teil der Mitgliedschaft, bis jetzt auf jeden Fall, kläglich gescheitert
ist.
Dies wurde
überdeutlich durch die Art und Weise wie der heutige Vorstand anlässlich der
sogenannten ersten außerordentlichen Generalversammlung der Anthroposophischen
Gesellschaft seit der Weihnachtstagung 1923/24 in Dezember 2002 versuchte eine
völlig verzerrte Neufassung der Prinzipien durchzupfuschen, was schließlich nur
durch juristische Maßnahmen seitens Mitglieder u.a. der Gruppe „Gelebte
Weihnachtstagung“ und einen Schweizerischen Rechtspruch, allerdings nur formal,
verhindert werden könnte. Schauplatz
Goetheanum Nr. 2, wovon hier die Einleitung als Beilage 5 (auf S. 21) zu
lesen ist, dokumentiert einen Versuch diesem „Coup von Oben“, wie Ulrich Hölder
es nannte, Widerstand zu leisten und Alternative anzubieten.
Der Bezug zum
Menschheitsrepräsentanten in der ersten Beilage (auf S. 7) „Aufruf zur
Verwirklichung der Sozialorganik“, einen Antrag zur Statutenänderung an die
Generalversammlung in Dornach aus dem Jahre 1995, wird vor allem deutlich in der
Einleitung zur 2. Ausgabe des Sonderdrucks Schauplatz
Goetheanum vom 4. April 1995. Da hieß es „Wie im Begeleitbrief zum Antrag
in diesem Aufruf zu lesen ist, entstand der Impuls zu dieser Antragstellung auf
Grund meiner langjährigen Erfahrungen im Gesellschaftsleben in Dornach und
Holland, sowie anhand der Übersetzungsarbeit am Buch "Gestalten oder Verwalten
/ Rudolf Steiners Sozialorganik - Ein neues Zivilisationsprinzip" von
Herbert Witzenmann.
Da viel mehr Zeit verwendet
werden musste als ursprünglich gedacht auf diese Arbeitsübersetzung, die am 30.
April [1995] im Ita Wegmanhuis zu Amsterdam ‚Im memoriam Rudolf Steiner’ an
Mitglieder und Freunde der Anthroposophischen Gesellschaft präsentiert wurde,
ist es jetzt zeitlich leider nicht mehr möglich die weitreichenden Beobachtungen
und Gedanken, die Herbert Witzenmann anhand der Generalversammlung 1972 der AAG
angestellt und entwickelt hat über u.a. Öffentliches Recht und spirituelle
Rechtsbildung, das Streben nach Erkenntnis als Gestaltungsprinzip, Rudolf
Steiner als der Schöpfer eines neuen Zivilisationsprinzips, und insbesondere mit Bezug auf die Unsinnigkeit
der 1975 durchgeführten Neufassung des Artikels 8 der Statuten, hier
darzustellen [man möge sie selber nachlesen].
Kurz zusammenfassend
kann aber gesagt werden, dass die ganze historische und juridische Kontroverse
über die unter dem Namen des 8. Februar 1925 laufende Statutenfrage eigentlich
den Blick ablenkt von der viel wesentlicheren Tatsache, dass im Sinne der „Philosophie der Freiheit“ die Allgemeinen
Anthroposophischen Gesellschaft, statt von einem Gestalten aus dem Bereich des
lebendigen Denkens beflügelt, von einer aus dem Schattenbereich der herabgelähmten
Vorstellungen abgeleiteten Verwaltungsgesinnung in Besitz genommen und
eingekerkert ist! Dies möge von der erwachenden Mitgliedschaft durchschaut
werden. Dann kann durch Michaelisches Ringen der gesellschaftliche Freiheitsplatz
für das Erscheinen des Geistigen wieder hergestellt werden. Als ewig mahnendes Denkmal für diese Überwindung
kann dann erst ein solches an und für sich richtiges, aber im jetzigen Moment
unmögliches Unternehmen verwirklicht werden wie dies z. B. in einem Leitartikel
‚Der Menschheitsrepräsentant in seinem Kerker’ der Zeitschrift "Was in der
Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht" in Aussicht gestellt wurde (Verlag
Geisteswissenschaftliche Dokumentation, 10. Jahrgang, Nr. 12, Ostern 1995). Darin
schreibt nämlich der Autor, Rudolf Saacke, die folgenden Sätze (S.5): ‚Jedoch,
verehrte Leser, oberstes Organ der AAG ist, wie in jedem Verein nach
schweizerischen Recht, die Generalversammlung. Den Mitgliedern obliegt die
letzte Entscheidung und damit eben die volle Verantwortung auch in der Frage
des Saalumbaus. Der Menschheitsrepräsentant, der Christus ist noch immer in
seinem Kerker eingeschlossen. Der Saalumbau ist inzwischen offenbar beschlossene
Sache, somit ist jetzt die große Chance gegeben, die von Rudolf Steiner aus den
Holz geschnitzte Gestalt des Christus aus seinem Kerker zu befreien und im Bühnenbereich
des großen Saals aufzustellen.’
Damit sind wir wieder
bei der Neufassung des Artikels 8 der Statuten angelangt, denn Rudolf Saacke
übersieht oder verschweigt, dass seitdem die Generalversammlung nur in Bezug
auf Rechtsfragen, und nicht mehr in Bezug auf Geistiges - und der Saalumbau ist
eine geistige Angelegenheit - das letzte Wort spricht. In diesem Sinne ist
nicht mehr sie, sondern nunmehr der Vorstand das oberste Organ der
Gesellschaft. (Siehe weiteres dazu den ‚Aufruf zur Verwirklichung der
Sozialorganik’).“
Diese Voraussetzung
für die Wiederaufrichtung der Statue wurde als Anliegen und Antrag an die
Generalversammlung 1997 am Goetheanum, ohne Erfolg, vorgeschlagen. Beilage 2 (auf
S. 12) enthält die entsprechenden Texte, allerdings ohne Begründing. Diese befindet
sich in den Beilagen 3 und 4 (auf S. 13 und 18): Berichterstattungen von Vorträge,
die ich gehalten habe innerhalb Zusammenkünfte
des „Kring voor Anthroposofie“ in Holland aus dessen Organ „Kringnieuws“.
Da sie eben auf Holländisch
geschrieben wurden, folgt hier eine Zusammenfassung auf Grundlage des schon
genannten Werkes von Herbert Witzenmann: „Es wurde die Frage gestellt, ist die
Anthroposophische Gesellschaft nun krank oder tot, und deswegen nicht mehr zu
retten? Auch wurde gesprochen über die Anfortas-Wunde, Parzival, Sorat den
Anti-Christ und die Christusstatue. Wenn man sich vertieft in den Statuten der
Anthroposophischen Gesellschaft (Prinzipien), die nach Rudolf Steiner die Form
sind, die die anthroposophische Bewegung für ihre Pflege auf Erde braucht,
können sie vor Auge treten als ein ideelles Ebenbild des
Menschheitsrepräsentanten, welches Rudolf Steiner im Zentrum des 2. Goetheanum
aufstellen wollte, dass stattdessen in einem Dachkammer „aufgehoben“ wurde.
Dasselbe ist den Prinzipien angetan, sie wurden vernachlässigt und ersetzt
durch etwas anders. Aber im Wesen geht es über die Frage, was ist das offenbare
Geheim der Prinzipien, was ist deren Christliche Signatur? Wie Wim Veltman
sagte, der zweite Ruf aus der geistigen Welt bestand darin, dass Christus als
Mysterium in die Öffentlichkeit getreten ist; Mysterium und Offenbarung wurden
eins. Genau so hat Rudolf Steiner die Form der Anthroposophischen Gesellschaft
geschaffen, denn er sagte: das esoterische und das exoterische sollen fortan
eins werden. Eine wahre Christliche Gesellschaft ist deswegen eine
Gemeinschaft, die aus ihrem Inneren ihr Äußeres entwirft und wo Inneres und das
Äußeres nicht mehr voneinander getrennt sind. Die Geschichte der
Anthroposophischen Gesellschaft zeigt aber, dass die Spaltung zwischen dem
Esoterischen und Exoterischen immer großer wurde und dies zu Recht als eine
Anfortas-Wunde bezeichnet werden kann. Denn Anfortas war derjenige, der sich zu
viel vergesellschaftet, veräußerlicht hat, wodurch er verwundet und tödlich
gelähmt wurde. Und die Parzivalfrage, die wir stellen sollen ist: „Gesellschaft,
was wirret Ihr, was ist los mit Dir?“ Parzival ist gerade das Gegenbild seines
kranken Onkels, er hat sich zu wenig mit der Welt beschäftigt.
So kann man sagen:
Rudolf Steiner hat uns das ideelle Christusbild in den Prinzipien zuvertraut,
aber weil sie nicht begriffen und verwirklicht wurden, ist eine Spaltung
entstanden zwischen anthroposophischer Bewegung (Anthroposophia) und
Anthroposophischer Gesellschaft, zwischen Substanz und Schale. Dies gab dann
Sorat die Möglichkeit in diese Spaltung hineinzukriechen um die Identität [bzw.
die Erscheinungsform] der Anthroposophischen Gesellschaft zu vernichten. Dies
ist nun so weit gegangen, dass man nicht länger fragen kann, wie ist die
Gesellschaft zu genesen, sondern wie können wir sie neu begründen! So etwas
sagte auch Ben Aharon hierzulande: wir müssen zurückschauen auf das was damals
geschah und dies nun voll ins Bewusstsein rufen. Aber er soll auch etwa gesagt
haben, dass Rudolf Steiner während der Weihnachtstagung die Anthroposophische
Gesellschaft in einer an seine eigene Person gebundenen Form geschaffen haben
soll und dass wir nun eine neue Form auf die Grundlage der Dreigliederung des
sozialen Organismus brauchen. Aber liebe
Menschen, Rudolf Steiner hat uns die richtige Form [als Urbild] schon gegeben!
Wir müssen sie nur begreifen und verwirklichen. Das ist eigentlich Aufgabe jeglicher
Gruppe der Anthroposophischen Gesellschaft, denn im Sinne der Weihnachtstagung
gibt es nur eine Anthroposophische Gesellschaft, alles andere ist Gruppe (Par.
11). Wenn wir also sagen, hier ist ein Leichnam vorhanden, dann heißt das also nicht,
dass die Muttergesellschaft gestorben ist, dass die Weihnachtstagung nicht mehr
lebt. Denn daraus müssen wir sozusagen die Auferstehungskraft, den Auferstehungsleib
und Trost schöpfen für den Wiederaufbau.
Und dies behandelt
auch die Frage: Individuum gegenüber Gesellschaft, haben wir als Gemeinschaft
noch etwas zu tun? Rudolf Steiner hat diese Gesellschaft gegründet mit als Kern
die Freie Hochschule, deren Bestehen auch angezweifelt ist (…) Im Zentrum der
Prinzipien stellte Rudolf Steiner den achten, sog. Schutzparagraphen. Er sagte:
alle meine esoterischen und fachwissenschaftlichen Vorträge, die nun veröffentlicht
werden, sollen den Hochschulvermerk innehaben, welche besagt, dass diese
Publikationen als Manuskripten des Goetheanum, Freie Hochschule für
Geisteswissenschaft herausgegeben sind. Niemanden ist befugt hierüber ein
Urteil zu geben, die nicht die nötige Vorkenntnis und Schulung hat usw.
Tatsache ist, dass dieser Vermerk nicht mehr da ist und dass die Hochschule in
den Niederlanden überhaupt nicht als solche aufgetreten ist um Rudolf Steiner
und sein Werk gegen die Attacke von Unbefugten zu verteidigen. Warum nicht?
Denn die Attacke sind gemacht auf Grund von Texten aus esoterischen Vorträgen,
die ohne den Vermerk, ohne gediegene Einleitungen und Fußnote herausgebracht
wurden. Also eigentlich gegen den Willen Rudolf Steiners. Die [Van Baarda]
Kommission, die nun damit beschäftigt ist diese Nachlässigkeit wiedergutzumachen,
hat eigentlich die große Aufgabe, dasjenige auf sich zu nehmen, was die Hochschule
versäumt hat, nämlich die [sog. diskriminierenden] Texte zu erläutern und zu
verteidigen.
Man sieht also, welche
Perspektive sich öffnen, wenn man sich Einsicht verschafft in diese
Freiheitsprinzipien. Denn was „Die Philosophie der Freiheit“ für den Einzelnen
ist, das sind die Statuten von Rudolf Steiner für eine Gemeinschaft freier
Menschen. Wenn man ihre künstlerische Komposition durchschaut, merkt man, dass
sie im Sinne der Christlichen Signatur der Weihnachtstagung das Exoterische mit
dem Esoterischen durch eine doppelte Mitte verbinden. Denn sie bestehen
einerseits aus einer Säule van vier Paragraphen (1, 5, 9 und 13), die alle nach
außen gerichtetem Ziele formulieren, Motive im Sinne der Philosophie der Freiheit.
(Diese Grundhaltung stimmt überein mit dem Geist-Erschauen
in den Mantren und im Baukonzept des 2. Goetheanum mit der in die Weite
schauende, etwas auslaufende Westseite.) Zum Beispiel Par.1: ‚Die
Anthroposophische Gesellschaft soll eine Vereinigung von Menschen sein, die das
seelische Leben im einzelnen Menschen und in der menschlichen Gesellschaft
pflegen wollen auf der Grundlage einer wahren Kenntnis der geistigen Welt.’ Nicht
das sie das schon ist, aber das sie das sein soll! Darum ist eine
Anthroposophische Gesellschaft eigentlich nur dann als eine solche zu nennen, insofern
sie das im Sinne ihr Identitätsstiftendes Statut wirklich verwirklicht.
Anderseits gibt es
eine Säule von vier nach innen gerichteten Paragraphen (3, 7, 11 und 15), die
Menschen oder Gruppen charakterisieren als Triebfeder
zur Verwirklichung der vier vorgenannten Zielsetzungen. (Diese Grundhaltung
stimmt überein mit dem Geist-Erinnern
und mit der tiefvertikalen Ostseite des 2. Goetheanum.) Zum Beispiel: Par. 7, Rudolf Steiner als
Leiter der Hochschule kann seine eventuellen Nachfolger ernennen; und Par. 15:
der Urvorstand.
Diese Triebfeder und
Motive im Sinne des 9. Kapitels der Philosophie zu verbinden, damit nun
gesellschaftliche Handlungen zustande kommen, ist Aufgabe der mittleren Säule
von 7 Paragraphen (2, 4, 6, 8, 10, 12 und 14). (Dies stimmt überein mit dem Geist-Besinnen und den zwei fast
symmetrischen Sud- und Nordseiten des Goetheanum) Einer dieser Organe ist schon genannt, den
Schutzparagraphen.
Die Prinzipien drücken
also das Urbild jeglicher Art menschliche Gemeinschaftsformen auf das Niveau
der Bewusstseinsseele aus: Menschen (Triebfeder), die zusammen etwas (Motive)
in Freiheit verwirklichen wollen. Aber sie warnen auch für die immer drohenden
Gefahren, wie einseitige Veräußerlichung zur Machtspolitik ins Reich Ahrimans führt
und einseitige Verinnerlichung zum Sektiererei ins Reich Luzifers. Fehlt
überhaupt die Christus-Mitte, wird eine Menschengesellschaft durch den Sorat,
den Anti-Christ vernichtet.
Aus
aktuellem Anlass auf diese Gefahren hinzuweisen, sie ja abzuhalten mit allerlei
Vorschläge, wie man es besser machen könnte, war auch die Absicht von „Schauplatz Goetheanum 2 - Wird die Weihnachtstagung /
Mitglieder-Versammlung 2002 das verduftete Wesen Anthroposophia auf die Erde
zurückrufen können?“, dessen Einleitung als die schon genannte 5. Beilage hier zu
lesen ist.
Diese
Sonderausgabe schließt mit der 6. Beilage, einen Auszug aus der Einleitung des
Buches „How The Grail Sites Were Found – Wolfram von Eschenbach and the Reality
of the Grail“, die englische Übersetzung
von „Wolfram von Eschenbach und die Wirklichkeit des Gral“ von Werner Greub.
Das Neue hierin ist der Vergleich, der hier gezogen wird zwischen der Abbildung
auf dem Schild des Ritters Wolfram von Eschenbach und dem Menschheitsrepräsentanten.
Beide stellen auf ihre Art und Weise die Aufgabe des Gralsritters da: ein
Gleichgewicht bewerkstelligen und behalten zwischen eine Polarität. Die Figur
auf dem Schild Wolframs stellt dem doppelten Buchstabe Resh des Hebräischen Alphabets Di-Resh
da (zweimal Resh), zwei gegensätzliche
göttliche Prinzipien des Guten und des Bösen, Licht und Dunkel, die eben nicht
einander vernichten sollen, sondern im Gleichgewicht gehalten werden müssen
durch ein drittes Prinzip, das bei Wolfram nicht sichtbar ist, aber umso mehr
bei den Menschheitsrepräsentanten.
Diese Sonderausgabe möge nun auch als eine Art
Rechenschaft des Autors für die anthroposophische Arbeit des Willehalm
Institutes in den letzten Jahren wohlwollend aufgenommen werden. Über die
möglichen Deutschfehler möge man bitte hinweglesen, sonst biete ich dafür meine
Entschuldigung an.
Robert Jan Kelder
Willehalm Institut, Amsterdam, den 31. Januar 2007
Beilage 1
Aufruf zur Verwirklichung der Sozialorganik
Zur Entstehung, Begründung und vorläufigen Behandlung meines Antrags zur
Statutenänderung an die Generalversammlung der Allgemeinen
Anthroposophischen Gesellschaft am 8./9. April, 1995 am Goetheanum
Vorbemerkung:
Sozialorganik ist eine Wortprägung von Herbert Witzenmann (1905-1988), ehemaliger
Leiter der Sektion für Sozialwissenschaft a m Goetheanum, für die Idee der von
Rudolf Steiner mit seinem 1919 erschienenen "Die Kernpunkte der sozialen
Frage" eingeleiteten Dreigliederung des sozialen Organismus. Mit diesem
Wort wird das Hauptakzent auf den Oberbegriff dieser Idee verlegt, näm1ich auf
den sozialen Organismus. "Man muss erst den sozialen Organismus
verstehen", sagte ja Rudolf Steiner im ersten Vortrag des 1922 gehaltenen "Nationalökonomischen
Kurs". Im Folgenden soll kurz eingegangen werden auf die Metamorphose der
durch die gesellschaftlichen Verhä1tnisse bedingte Exposition der Idee der
Dreigliederung des sozialen Organismus, die seit der Weihnachtstagung 1923/24 in Dornach zur Neubegründung
der Anthroposophischen Gesellschaft als neues Zivilisationsprinzip für die
post-demokratische Gestaltung freier Lebens-, Wohn- und Wirkensgemeinschaften
in den Herzen denkender Menschen der Verwirklichung harrt. In diesem Sinne ist
der Antrag zur Statutenveränderung zu verstehen als ein Beitrag zur Einführung
der Sozialorganik in die Lebensvorgänge des höchsten Organs der Allgemeinen Anthroposophischen
Gesellschaft: die Generalversammlung.
Am Ende des ersten Weltkriegs wurde im Jahre 1919
zur Verwirklichung der Ideen des Buches "Die Kernpunkten" die
Bewegung für die Dreigliederung des sozialen Organismus mit Sitz in Stuttgart
ins Leben gerufen. Dies war die aus dem Allgemein-menschlichen geschöpfte
Doppel-Antwort Mitteleuropas, welche Rudolf Steiner und die Seine gaben auf
einerseits den vom Westen auf Initiative des amerikanischen Präsidenten Wilson,
angeblich zur Erhaltung des Weltfriedens auf den Pariser Friedenskonferenz
gegründeten Völkerbund, andrerseits auf die vom Osten her durch Lenin zur
Förderung seiner ideologischen We1trevoIution geschaffene Kommunistische
Internationale. Was das Schicksal dieser drei Weltbewegungen war, lehrt uns die
We1tgeschichte: Die Komintern wurde 1943 durch Stalin aufgelöst, der Völkerbund
besteht in veränderter Form heute noch als Vereinigte Nationen, und die
Dreigliederungsbewegung konnte sich nicht durchsetzen und wurde schon 1921
aufge1öst.
Bedeutet
dies nun aber auch das Ende der Mög1ichkeit zur Verwirklichung der Sozialorganik,
wie vie1e Anthroposophen glauben oder sogar behaupten? Dies war keineswegs die
Auffassung Rudolf Steiners, denn 1922 sagte er im ersten Vortrag des
"Nationalökonomischen Kurs" (Dornach, GA 340, 4. Auflage 1965),
rückblickend auf die von seinen Mitarbeiter leider nicht verstandene Erscheinungsform
der Dreigliederung von 1919: "Und so liegt die Sache so, dass man sagen
muss: Spricht man heute wiederum zu Persönlichkeiten,
wie Sie es sind, so kann man nicht
mehr in denselben Formen sprechen wie dazumal, sondern heute ist eine andere
Sprache notwendig. Und das ist das, was ich nun jetzt in diesen Vorträgen hier
geben möchte. Ich möchte Ihnen zeigen, wie man heute nun wiederum über die
Fragen zu denken hat, namentlich, wenn man jung ist und noch mitwirken kann an
dem, was sich einmal in den nächsten Zeiten gestalten muss."
Als einer der wenigsten
Schüler Rudolf Steiners hat nun Herbert Witzenmann, mit dem ich in Dornach über
vie1e Jahre hinweg studieren und arbeiten konnte, diese neue Denkweise, die
hauptsächlich darin besteht, dass die Dreigliederung des sozialen Organismus
nunmehr innerhalb des zum dominanten Glied des Gesellschaft1ichen Lebens
gewordenen Wirtschaftsleben se1bst zu finden und gestalten sei, aufgenommen und
weiterentwickelt. So zum Beispie1 in seinem 1993 im Gideon Spicker Verlag in
Dornach erschienen Buch "Der Gerechte Preis - Eine Grundfrage des sozialen
Lebens", dass 1994 als Arbeitsübersetzung mit dem Untertite1 "Einleitung
zum Nationa1-ökonomischen Kurs Rudolf Steiners als die neue Form der
Dreig1iedenmg des sozialen Organismus" Freunden des "Willehalm
Instituts für Anthroposophie als Gralsforschung, Königliche Kunst und
Sozialorganik" in Amsterdam vorgelegt wurde.
Die
Weiterentwickelung dieser neuen Denkweise durch Herbert Witzenmann besteht nun
auch darin, dass er – einen großen Bogen spannend – gezeigt hat, wie die
Metamorphose der sozialen Dreig1iederung, Rudolf Steiners urbildliche Idee des
sozialorganischen Prozess, über die "Weltwirtschaft als
Sozialorganik" zur Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft
führt.
In
seiner Schrift "Gestalten oder Verwalten / Rudolf Steiners Sozialorganik -
ein Neues Zivi1isationsprinzip" (Dornach 1985, die zwar als Ausgangspunkt einer unglücklich, ja tragisch
verlaufenen Genera1versammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft
hat, aber trotzdem "den zukünftigen Sozialgestalter unentbehrliche und
unvergleichliche Erfahrungen zu vermitteln"
verspricht, fasst er diese Metamorphose in einem Fußnote (auf S. 32) kurz zusammen:
"Die Idee der Sozialorganik
wurde von Rudolf Steiner zum ersten Mal ausführlich in seiner Schrift 'Die Kernpunkte
der sozialen Frage' entwickelt. Sie trat damals in einer zeitbedingten Form
auf, die nicht unmodifiziert auf andere Verhältnisse übertragen werden kann.
War sie damals (nach dem ersten Weltkrieg) als ein durch eine Art Volksbewegung
getragener Wiederbelebungsprozess nach dem Zusammenbruch gedacht, so wurde sie
von Rudolf Steiner später als das Organisationsprinzip von
Wirkensgemeinschaften und Produktionsstätten dargestellt. In einer für unsere
Epoche urbild1iche Form geschah dies bei der Neubegründung der Anthroposophischen
Gesellschaft. Das hierbei gegenüber dem starren Verwa1tungsprinz geltend
gemachte lebendige Bildungsgeschehen kennzeichnet sich in seiner Eigenart als
ein solches durch das Zusammen- und Ineinanderwirken Organartiger Gebilde und
Prozesse, die wie ein lebendiger Organismus nicht ein fertiges Artefakte,
sondern ein sich fortwährend erneuendes und entwickelndes Geschehen darstellen."
Damit sind wir beim Antrag
angelangt, denn u.a. anhand der Übersetzungsarbeit an diesem Buch ist mein
Entschluss zur Antragstellung langsam gereift . Da entgegen meiner Bitte an den
Vorstand der AAG, meinen ganzen Brief vom 8. Februar 1995 bekanntzumachen, nur
den Antrag pub1iziert wurde (Goetheanum Nachrichtenblatt ''Was in der
Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht", Nr. 61 vom 26. Februar), möchte
ich zur Orientierung der Mitglieder und Freunde der Anthroposophischen Gesellschaft
ihn hier bekanntgeben:
An den Vorstand der Allgemeinen
Anthroposophischen Gesellschaft
Goetheanum, Dornach / Schweiz
Sehr verehrter
Vorstand,
Durch eigene Erfahrungen im Gesellschaftsleben in Dornach, wie auch in
Holland, und anhand der Übersetzungsarbeit am
Buch "Gestalten oder Verwalten / Rudolf Steiners Sozialorganik - Ein neues
Zivilisationsprinzip" von
Herbert Witzenmann, ist es mir u.a. deutlich geworden, das mit der Neufassung
des Art. 8 der Statuten im Jahre 1975 der damals amtierende Vorstand seine
Initiativpflicht missverstanden, bzw. missbraucht hat, um das Initiativrecht
der Mitglieder, geistig gesehen, abzuschaffen. Durch diese strukturelle
Barriere zwischen gegenüber der Mitgliedschaft aufzustellen hat sich der
Vorstand, der durch diesen Schritt und seine weitere Arbeitsleistungen nicht
überzeugt hat einen wirklichen Zugang zur geistigen Welt zu haben, leider in eine Art neo-theokratische
Selbstbefangenheit hineinmanövriert.
Das sozialorganische Gegenstromprinzip zwischen von Interesse getragenen
Anträgen der Mitglieder und beratender Initiative des Vorstandes, so wie dies
durch Rudolf Steiner an der Weihnachtstagung urbildlich veranlagt wurde, wurde dabei missachtet, die Bildung einer
gesellschaftlichen Hülle zur Einwohnung einer höheren Geistesgegenwart
erheblich geschwächt; statt Verlebendigung trat weitere Lähmung ein.
Aus diesem gegebenen Anlass,
sowie im Hinblick auf das diesjährige Arbeitsthema ‚Das Geheimnis der
Initiative - Weisheit und Wille’, sehe ich mich als Klassenmitglied veranlasst,
Ihnen einen strukturellen Versuch, die Anthroposophische Gesellschaft aus
diesem Kaspar Hauser-Zustand" zu befreien, vorzulegen:
Antrag zur Statutenänderung an die Generalversammlung der
Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am 8./9. April 1995 im Goetheanum,
Dornach:
"Die Generalversammlung
wird gebeten das Antrags- bzw.
Initiativrecht der Mitglieder und damit das Beschlussfassungsvermögen der
Generalversammlung, die durch die Neufassung vom Artikel 8 der Statuten auf
Initiativ des damals amtierenden Vorstandes durch Beschluss der Generalversammlung
im Jahre 1975 begrenzt wurden auf ‚alle
Angelegenheiten, welche im Bereich der Rechtsgleichheit der Mitglieder liegen
(z.B. Statutenänderungen, Zustimmung zur Ernennung des Vorsitzenden und
weiterer Vorstandsmitglieder, Mitgliederbeitrag, Déchargeerteilung)’, wieder
vollgültig herzustellen, und somit die in den Prinzipien (Statuten der
Weihnachtstagung) weder enthaltene noch implizierte Trennung von Anträge und
nicht-abstimmungsfähige und nur in freier Aussprache zu behandelnde ‚Anliegen,
die geistige Ziele und Aufgaben der Gesellschaft betreffen’ aufzuheben, und
damit die ersten zwei Absätze des Artikels 8 der Statuten zu streichen."
Ich bitte Sie
diesen ganzen Brief inkl. Fußnoten im Nachrichtenblatt den Mitgliedern bekanntzumachen.
Die universell anerkannte Freiheit der individuellen Meinungsäußerung gibt mir
das Recht dazu. Eine weitere Begründung, worin ich u.a. versuchen werde zu
behandeln, wie dieser Antrag sich verhält zur sog. Statutenfrage des 8.
Februars 1925, d. H. zum Verhältnis der sog. Weihnachtstagunggesellschaft zur
Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, folgt. Mit anthroposophischem
Gruß“
Am 22. Februar schickte ich zur Bekanntmachung und Unterstützung des
Antrags einen Offenen Brief an einigen Mitglieder und Freunde und kündigte
darin eine Neuauflage des Sonderdrucks "Schauplatz Goetheanum" an.
Des Weiteren ging dieser offener Brief kurz ein auf die in
"Lazarus"/3, 1994 erschienen
Erwiderung von G. von Beckerath auf die vom Vorstand im Goetheanum
Nachrichtenblatt Nr.33/34 vom 15. August
1993 publizierte Stellung zum
sogenannten Statutenfrage des 8. Februars 1925.
Bei dieser Auseinandersetzung handelt es sich um die scheinbar
spitzfindige, aber sehr wesentliche Frage, was unter der während der dritten
außerordentlichen Generalversammlung des Vereins des Goetheanum der Freien
Hochschule für Geisteswissenschaft am 29. Juni,
1924 von Rudolf Steiner genannten
"Anthroposophischen Gesellschaft im engeren Sinne" als erste Unterabteilung
der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft zu verstehen sei. Ist sie (wie dies Von Beckerath meint und hier
bin ich auch seiner Auffassung) die während der Weihnachtstagung neubegründete
allgemeine (also weder internationale noch nationale) Anthroposophische
Gesellschaft, oder (wie der Vorstand behauptet) die alte (Deutsche) Anthroposophische
Gese1Ischaft von 1912/13, die ja
1923/24 neubegründet wurde. In der
Schlussbemerkung über die AAG als Wirtschaftsunternehmen kommen wir darauf noch
kurz zurück. Über diese Materie inhaltlich mehr zu sagen, würde in diesem Rahmen zu weit führen, aber immerhin
bemerkenswert ist, dass Von Beckerath leider geweigert würde seine dem Vorstand
widersprechenden Auffassungen im Goetheanum Nachrichtenblatt zu publizieren.
Warum diese Unterdrückung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung? Wieder ein
Fall des von u.a. Thomas Meyer signalisierten spirituellen Zentralismus auf der
Grundlage der Neufassung des Artikel 8 der Statuten, wodurch der Vorstand
niemandem Rechenschaft für seine Handlungen im spirituellen Bereich schuldig
ist?
Um mich zu wehren gegen die bisherige Behandlung meines
Antrags schrieb ich am 2. März an den
"sehr verehrten Vorstand" (wir b1eiben höflich) in Dornach den
folgenden offenen Brief:
"Entgegen meiner Bitte an Sie in meinem Brief vom 8. Februar 1995, dessen ganzen Inhalt im Nachrichtenblatt zu publizieren, haben Sie in
der Beilage Nr. 61 vom 26.
Februar 1995 nur den Wortlaut des Antrags zur Statutenänderung
selbst bekanntgemacht. Stattdessen, haben Sie unter dem Titel "Warum 1975
in den Statuten die nichtsabstimmungsfähigen Anliegen eingeführt wurden"
das Abstimmungsvotum von Dr. Werner Berger, damaliger Schatzmeister der AAG,
aus dem Nachrichtenblatt 1975, S.
87 publiziert. - Zu dieser Art
Behandlung meines Antrags möchte ich zunächst das Folgende sagen:
1. Das Votum
Dr. Bergers wirkt heute noch sozial unhygienischer als damals, da es,
appellierend an das Erinnerungsvermögen, also an die Vergangenheit, nicht an
und für sich, d. H. unmittelbar einleuchtend is. So spricht es einerseits vom Handeln wieder Treu und Glauben einzelner
Mitglieder, die unter dem Deckmantel des schweizerischen Rechtes sich sogar an
einem Rechtsmissbrauch schuldig gemacht hätten. Dies so zu sagen, ist
blamierend und suggestiv. Außerdem ist zu fragen, wer hier eigentlich einen
Rechtsmissbrauch begeht, da mit der durch den damaligen Vorstand
vorgeschlagenen Begrenzung des Beschlussfassungsvermögen der Generalversammlung
- nach dem schweizerischen Vereinsrecht immerhin das höchste Organ der
Gesellschaft - dies eben das nicht mehr ist. Andrerseits verwechselt dieses
Votum die Ebene der Hochschule mit derjenigen der Gesellschaft, denn Aufgabe
und Ziele der Hochschule sind nicht ohne weiteres gleichzusetzen mit spirituellen
Angelegenheiten der Gesellschaft. Während der Weihnachtstagung ließ ja Rudolf
Steiner die Mitglieder über die Statuten, welche spirituelle Angelegenheiten
der Gesellschaft waren, nach freie Aussprache, abstimmen.
2. Ich halte es
deswegen für politische Stimmungsmacherei, nur diese Stellungnahme des damaligen
Vorstandes und nicht die kürze Entstehungsgeschichte und Begründung meines
Antrags zu publizieren. Aus dessen Fußnoten ergibt sich, dass es bei der
Neufassung des Artikels 8 der Statuten keineswegs um "eine möglichst weitgehende
und lediglich richtungweisende Fassung" (W. Berger) geht. Meine Erfahrung
ist, dass gerade durch die Neufassung sehr wohl Zustände oder Verhältnisse
reglementiert und fixiert wurden. Denn darauf wird durch die Vorstandsmitglieder
hier und da Bezug genommen, um ihre Verfügungen und Dekrete zu rechtfertigen.
Die Neufassung wirkt also keineswegs so freilassend, wie es damals dargestellt
wurde und, falls es wirklich so gemeint war, muss man sagen, dass der Eindruck
entstehen muss, dass sie missbraucht wurde und wird.
Betrachten Sie es also als mein Anliegen, dass
Sie in ihrem Rechenschaftsbericht an der kommenden Generalversammlung auf Punkt
1 und 2 meines Briefes antworten. In diesem Zusammenhang möchte ich im Besonderem
den ersten Vorsitzenden fragen, ob er sich auf die Neufassung des Artikels 8
der Statuten beruft, wenn er (nach den zitierten Aussagen van Bondarev) behauptet
haben sollte: 'Er könne alles tun, was er für notwendig erachte....ohne
irgendeine Erklärung schuldig zu sein. Ich verbleibe, mit anthroposophischem
Gruss “
Schlussbemerkung
Dieser Aufruf zur Verwirklichung der Sozialorganik, der man auch
"Aus dem Tagebuch eines Antragstellenden" nennen könnte, erfolgt aus
einer realistisch-idealistischen Gesinnung, die sich bei den Worten anschließen
kann, die in einem Artikel von C. Hillringhaus und M. Frensch "Vermächtnis
und Auftrag" (Zeitschrift Novalis Aktuell 7/9, 1994) zu lesen sind:
"In einem gemeinsamen Gespräch äußerte F.H. Hillringhaus einmal, dass die Anthroposophie
in Gefahr stand, sich im Weltanschaulich-dogmatischen, Philiströs-bürgerlichen,
Organisatorisch-verwaltungsmäßigen zu erschöpfen, und dass es darum ankomme,
ihre esoterische, künstlerische, sozial-schöpferische Dimension zu erkennen und
fruchtbar zu machen (…) Unter anderem aus diesen Gründen war es bis zu seinem
Tode sein fester Entschluss, die Zeitschrift 'Die Kommenden' und die beiden
Verlage frei zu halten von jeglicher Bindung an die gesellschaftlich organisierte
Anthroposophie."
Der Verfasser glaubt
die Hoffnung hegen zu können, dass er mittels dieses Aufrufs einige
Hinweisungen und Tathandlungen gegeben und vollzogen hat für die Gesundung der
kritischen Lage der gesamten Menschheit auf Erde. Denn die Sozialorganik ist ja
die hohe Kunst des Sozialen, die königliche Kunst, die nach den Worten Rudolf
Steiner "inauguriert worden ist in dem Symbol des heiligen Gral."
Die Sozialorganik ist damit Mittel, Weg und Ziel zur Gesundung der
We1twirtschaft und die Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, ja auch die
AAG, denn sie gerade als ursprünglicher Unternehmungsverband der von Rudolf
Steiner am 29. Juni 1924 genannten vier "realen, vom Anfang an in lebendiger
organischer Tätigkeit wirkenden Institutionen" (Die AG im engeren Sinne,
Goetheanum Bauverein, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag und das
Klinisch-Therapeutische Institut) ist die Fortsetzung der unerfolgreichen, weil
"aus dem Programmatischen arbeitenden" anthroposophischen
Unternehmungen der vor-Weihnachtstagungszeit (u.a. Der Kommende Tag AG und
Futurum AG). Wäre die AAG nicht, wie die Explosion des Ehernen Meers durch die
verräterische Eifersucht der Gesellen aus der Tempellegende, auseinander
getrieben worden, wäre sie in ihrer "einheitlichen Konstituierung"
aller vier anthroposophischen Strömungen 1ängst eine We1twirtschaftliche Großunternehmen
zur Versorgung und Unterstützung des
Allgemeinmenschlichen über die ganze Erde hin geworden. Darin hätte auch und
gerade, und hier wird die persön1iche Tragik sichtbar, F.H. Hillringhaus sich ohne
jegliche Zurückhaltung frei entfalten können. Als Untersuchungs- und Entwicklungszentrum
dieser AAG war ja die Freie Hochschule gedacht, deren spirituellen - nicht
institutie11en, die gibt es seit dem Tode Rudolf Steiner vorläufig nicht -
Kontinuität durch seine Arbeit Herbert Witzenmann mit Aufrecht erha1ten hat.
Denn die Sozialorganik entstammt der sozialwissenschaft1ichen Arbeit am Goetheanum.
Möge dieser, bisher
von Robert Powell unterstützter Aufruf zu ihrer Verwirklichung als Prä1udium zu
weiteren Schritten wohlwollend und segensreich aufgenommen werden.
Beilage 2
Amsterdam, “Capitol of Inspiration”, den 24. Januar 1997
Zur Generalversammlung im
Goetheanum am 22./23. März 1997
Anliegen:
Dass die
Statuten der Weihnachtstagung (‘Prinzipien’), die, zusammen mit dem Liebesgrundstein,
auch das ideelle Ebenbild der Christusstatue von Rudolf Steiner darstellen, vom
Vorstand realisiert und durch die Anthroposophische Gesellschaft erneut in ihre
Mitte aufgenommen werden, als geistig-seelische Grundbedingung dafür, dass der
Menschheitsrepräsentant selbst endlich den vorgesehenen Platz auf die Bühne im großen
Saal des damit wirklich renovierten Goetheanum einnehmen kann.
Antrag:
Der Vorstand
wird gebeten, falls noch nicht geschehen, das obige Thema unter dem Titel ”Zur Realisierung der Statuten der
Weihnachtstagung und Aufstellung der Christusstatue im großen Saal” als Traktandum
auf die Tagesordnung zu setzen und genügend Zeit (etwa zwei Stunde) dafür
einzuräumen, auf dass man sich darüber gründlich unterhalten kann, um danach
durch Handhebung zu sondieren, in wie weit die versammelten Mitglieder
einstimmen mit der Absicht, durch die Realisierung der Statuten, die
Christusstatue auf die Bühne im großen Saal des Goetheanum aufzustellen.
Weitere Begründung folgt.
Robert Jan Kelder
Willehalm Institut für
Anthroposophie als
Gralswissenschaft, Königliche
Kunst und Sozialorganik
(Begründet als “Eremos -
Gesellschaft für Gralsforschung” in Arlesheim
bei Basel im Jahre 1985)
Die Arlesheimer Ermitage am Ende des 18. Jahrhunderts – Nach Greub Terre de Salvaesche im 9. Jahrhundert
Beilage 3
Intenties van
Rudolf Steiner aangaande Het Goetheanum, Vrije
Hogeschool voor
Geesteswetenschap en de Anthroposofische Vereniging
(Artikel
aus der Niederländischen Zeitschrift Kringnieuws
vom 7. December 1996)
Noot vooraf: Kringnieuws was het orgaan van de op 7 december 1996 te Zeist opgerichte Kring
voor Anthroposofie waaraan zo'n 35 mensen deelnamen. Van deze eerste
Kringbijeenkomst en alle regelmatig, ongeveer maandelijks gehouden
vergaderingen en bijeenkomsten zijn ten dele uitgebreide notulen en
nabeschouwingen geschreven door o.m. Danielle Kooi en Mees Meeussen in het Kringnieuws, onder de redactie van
schrijver dezes en later ook onder Marjan van den Munckhof. De Kring voor Anthroposofie gaat terug
op een door Peter van Heyst en schrijver dezes georganiseerde bijeenkomst op 11
april 1994 ten huize van Lilian van der Stap in Driebergen naar aanleiding van
Heyst's stuk “Onvrede met het reilen en zeilen van de Anthroposofische
Vereniging”. Deze groepering werd eerst bekend onder de naam “Ontwarringgroep”,
later “Verenigingskring” en dus vanaf 7 december 1996 als Kring voor Anthroposofie.
Parallel aan de "Ontwarringsgroep" ontstond ook de “Onvredegroep”
rond Leo van Egeraat met deels dezelfde deelnemers. Deelnemers van het eerste
uur in 1994 tot de laatste bijeenkomst van de Kring op 7 oktober 2000 (om als
het ware plaats te maken voor een nieuw landelijk initiatief) waren, naast de
reeds genoemden, Lilian van der Stap en Wim Veltman.
De doelstelling van
de Kring luidde als volgt: “Uit de situatie die zich met betrekking tot
de anthroposofie in Nederland heeft ontwikkeld en zich heeft toegespitst in
1996 is bij een groep mensen de behoefte ontstaan een kring te vormen, waarvan
de deelnemers, ieder op individuele wijze, willen staan voor Rudolf Steiner en
zijn werk, dat wil zeggen: willen optreden waar de intentie van dit werk wordt
verdraaid of zijn persoon verdacht wordt gemaakt en die zijn werk open willen
uitdragen, opdat het de plaats in de cultuur kan innemen, die het krachtens
zijn wezen toekomt. Hiermee is verbonden het streven om de schade die met name
de laatste twee jaar is aangericht, zo goed mogelijk te herstellen." Onderschreven was deze doelstelling door
de initiatiefnemers, te weten Leo
van Egeraat, Magda van Gent, Peter van Heyst, Robert Jan Kelder, Danielle Kooi,
Mees Meeussen , Arnold Sandhaus, Lilian van der Stap, Lilian van Venendaal, Marianne
en Wim Veltman.
Robert Jan Kelder zegt geen
lang en abstract betoog te willen houden, maar te proberen dingen die in de
zaal geklonken hebben, als motief samen te componeren tot een beschouwing, die
dan als beeld voor ogen kan staan als mogelijke doelstelling van datgene wat er
dient te gebeuren. Als deze groep dat dan ook zo
ziet, kan ze daar eventueel iets mee doen en als daadwerkelijke doelstelling
voor haar toekomst gebruiken. Hij begint
met het voorlezen van zijn vertaling van de meditatie op de maand december
“Inzichtelijk geduld wordt tot waarheidsgevoel” uit Herbert Witzenmanns
geschrift “De Deugden”. Deze twaalf maandmeditaties gaan
terug op H. P. Blavatsky, die aan elke maand een deugd toekende en Rudolf
Steiner die daarin een beweging bracht, zoals bv. voor
november: “Geduld wordt tot inzicht”, waarna dan Witzenmann de overgangen in de
zielsbewegingen geduid heeft. Deze deugden zijn een inspirerend voorbeeld van
datgene wat Rudolf Steiner tijdens de Weihnachtstagung als hoofddoelstelling
voor de opnieuw opgerichte Anthroposofische Vereniging heeft bepaald: het
verzorgen van het zielenleven op grond van een ware kennis van de geestelijke
wereld. In deze Weihnachtstagung zijn drie elementen te herkennen, de statuten (later genoemd principes) en de
inwijding van de grondsteenspreuk,
wat in Nederland vooral door Willem Zeylman van Emmichhoven benadrukt is, tegen de achtergrond van de avondvoordrachten over de wereldgeschiedenis
in het licht van de anthroposofie. Nu zei Rudolf Steiner destijds dat deze
statuten de vorm van de Anthroposofische Vereniging zijn die deze nodig heeft
om de anthroposofische beweging te verzorgen. Daarmee bedoelde hij niet de
aardse beweging van instellingen etc., maar de geestelijke beweging,
anthroposofia, zoals die zich op aarde weerspiegelt Het zijn dus eigenlijk
helemaal geen normale statuten of dogmatische principes: ze vormen een sociaal-organische grondwet, die in die zin ook de identiteit
waarborgt voor een anthroposofische vereniging. En tegen het (centrale) bestuur
zei Rudolf Steiner: als enige opgave hebben jullie de taak deze statuten te
realiseren. Het zijn dus niet alleen maar
juridische feitelijkheden die af zijn, nee als je ze nog moet realiseren,
moeten ze een ideaalkarakter hebben.
Nu zijn
er een aantal dingen hier gezegd over de Anthroposofische Vereniging in Nederland.
Moeten we haar als ziek beschouwen, of ze veeleer een lijk geworden? In het
laatste geval zou je natuurlijk een heel andere houding moeten aannemen dan
tegenover een zieke persoon. Ook werd er gesproken over de Anfortas-wond en
Parzival, verder werd Ben Aharon genoemd die ook hierover onlangs in Nederland
heeft gesproken, en het Christusbeeld en de zonnedemon, Sorat, de antichrist
kwamen ter sprake. Door zich te verdiepen in de statuten van de
Weihnachtstagung kunnen deze voor ogen treden als een soort ideëel evenbeeld
van de Mensheidsrepresentant dat Rudolf Steiner in het midden van het tweede
Goetheanum op het podium wilde plaatsen, maar dat feitelijk in een zolderkamer
als het ware opgeheven werd. Hetzelfde heeft men eigenlijk de ‘principes’
aangedaan: ze zijn veronachtzaamd en er is iets anders voor in de plaats
gekomen, waarover een hele grote (en ten deel verwarrende) discussie gaande is.
Maar in wezen gaat het erom: Wat is nu het openbare geheim van deze statuten,
wat is hun christelijke natuur? Zoals Wim Veltman al zei, die tweede roep uit
de geestelijke wereld bestond daarin dat Christus als mysterie in de
openbaarheid getreden is, mysterie en openbaring werden een eenheid. Net zo
heeft Rudolf Steiner de vorm van de Anthroposofische Vereniging geschapen, want
hij zei: het esoterische en het exoterische moeten voortaan één worden. Een
ware christelijke esoterische gemeenschap is dus een gemeenschap die vanuit
haar innerlijk haar uiterlijk ontwerpt en waar het uiterlijke en het innerlijke
niet meer twee van elkaar gescheiden dingen zijn.
En als je nu naar de geschiedenis van de Anthroposofische Vereniging
kijkt, dan kan je echter zien dat in de loop van de tijd de splitsing tussen
het esoterische en het exoterische steeds wijder werd, en dat je terecht kunt
zeggen dat dit een Anfortas-wond is. Want Anfortas is degene die zich als het
ware te veel vermaatschappelijkt had, hij gaf zich te veel over aan de wereld,
waardoor hij gewond raakte en dodelijk verlamd werd. Dit ligt duidelijk ten
grondslag aan de toestand van de Anthroposofische Vereniging in Nederland. En
de Parzivalvraag die wij in Nederland moeten stellen is: “Vereniging, wat deert
je, wat is er met je aan de hand?”
Parzival is juist het tegenbeeld
van zijn zieke oom Anfortas, hij trok zich aanvankelijk te weinig aan van de
wereld.
Zo kan
je zeggen: Rudolf Steiner heeft het ideële Christusbeeld in de ‘principes’ aan
ons toevertrouwd, maar er is iets anders in de plaats gekomen en doordat dat de
‘principes’ niet begrepen werden, veronachtzaamd, is er een kloof ontstaan
tussen de anthroposofische beweging (anthroposofia) en de Anthroposofische
Vereniging, tussen substantie en schaal. Dit gaf dan Sorat de mogelijkheid zich
in die kloof te legeren en vernietigend te werken, de identiteit van de
Anthroposofische Vereniging aan te grijpen. Dit is volgens spreker nu zo ver gevorderd
dat je moet spreken van: niet hoe kan je de Verenging genezen, maar hoe kunnen
we de Vereniging opnieuw oprichten, in dezelfde zin dat Rudolf Steiner in 1923
dat heeft gedaan. Daarbij wil niet gezegd worden dat Rudolf Steiner dat even
voor ons gaat klaren, maar zoals Ben Aharon ook al zei: we moeten terugkijken
naar wat er destijds gebeurd is en nu aan het einde van de eeuw dit volop in
bewustzijn roepen. Maar Ben Aharon zei ook iets waar (als spreker hem goed
begrepen heeft), spreker het niet helemaal met hem eens is. Wellicht kent hij
de diepere christelijke signatuur van de ‘principes’ niet, want hij zei
namelijk dat Rudolf Steiner tijdens de Weihnachtstagung de Anthroposofische
Vereniging in een op eigen maat gesneden
jasje gekleed zou hebben en dat er nu nieuwe (op de driegeleding van het
sociale organisme gebaseerde) vormen moeten komen. Maar spreker beklemtoont:
Mensen! Rudolf Steiner heeft de juiste vorm al gegeven, we moeten die slechts
begrijpen en realiseren. Dat is eigenlijk de opgave die aan elke werkgroep van de Anthroposofische
Vereniging gesteld wordt, ook hier in Nederland, want vanuit de
Weihnachtstagung gezien is er eigenlijk maar één Anthroposofische Vereniging,
al het andere is werkgroep op plaatselijk of zakelijk gebied. Als we dus zeggen, hier is een
lijk voorhanden, een zodanige wond die niet meer te genezen valt, dan betekent
dat niet dat de moedervereniging gestorven is, dat de Weihnachtstagung niet
meer leeft! Want daar moeten we de
opstandingkracht, het opstandinglichaam van, zeg maar, afkijken en daaruit
troost putten om het hier weer opnieuw op te bouwen.
En dat
behandelt ook de vraag; individu versus gemeenschap, hebben we überhaupt als
gemeenschap nog wel iets te doen? Deze gemeenschap is gesticht door Rudolf
Steiner en heeft als haar kern een Vrije Hogeschoolimpuls. Deze impuls is ook
betwijfeld, maar Rudolf Steiner stelde in het centrum van de ‘principes’ de zogenaamde
beschermingsparagraaf; hij zei: alle esoterische en vakkundige voordrachten die
nu geopenbaard worden, moeten een “aantekening van de Hogeschool” hebben, die
in paragraaf 8 na te lezen is. Deze aantekening zegt dat deze
manuscripten publicaties zijn van het Goetheanum, Vrije Hogeschool voor
Wetenschap. Niemand is bevoegd hierover een oordeel te vellen die niet de
nodige voorkennis heeft zoals die aan het Goetheanum of een soortgelijke
institutie te verkrijgen is. Feit is echter dat deze aantekening van de
Hogeschool er niet meer is, en feit is dat de Hogeschool in Nederland überhaupt
niet op de proppen is gekomen, nadat al die aanvallen tegen Rudolf Steiner
werden gelanceerd. Waarom niet? Want we moeten ons realiseren dat die aanvallen
op grond van teksten zijn gemaakt die uit esoterische voordrachten stammen, die
zonder aantekening van de Hogeschool en zonder gedegen inleiding en voetnoten
door de uitgevers op de markt zijn gebracht. Dus eigenlijk tegen de wil van
Rudolf Steiner. De onderzoekscommissie die zich nu daarover buigt om deze nalatigheidzonde weer goed te maken, heeft eigenlijk de grote
opgave datgene wat de Vrije Hogeschool verzuimd heeft, namelijk die teksten te
begeleiden en te verdedigen, op zich te nemen.
Dus je
ziet welke aspecten zich openen, als je inzicht krijgt in deze
vrijheidsprincipes. Want wat de “Filosofie der vrijheid” is voor de individu,
dat zijn eigenlijk de statuten van Rudolf Steiner voor een gemeenschap van vrije geesten. Als je hun
kunstzinnige compositie doorgrondt, merk je dat ze, in de zin van de christelijke
signatuur van de Weihnachtstagung, het exoterische en het esoterische verbinden
door een dubbel midden. Want ze bestaan enerzijds uit een zuil van vier
paragrafen (1, 5, 9 en 13) die naar buiten toe gericht allemaal doelstellingen
formuleren, in de zin van de Filosofie: motieven. Bij voorbeeld nr.1: “De Anthroposofische
Vereniging dient een vereniging van mensen te zijn die het zieleleven in de
enkele mens en in de menselijke samenleving willen verzorgen op de grondslag
van een ware kennis van de geestelijke wereld.”
Hier staat overigens “dient te zijn”, terwijl in de Nederlandse statuten
staat “is”. Zo kan je zeggen: een Anthroposofische Vereniging is alleen
eigenlijk een zodanige, voor zover ze dat ook werkelijk is! Als ze niet voldoet
aan die doelstelling, is ze dat niet. Ook zie je daar al een driegeleding van
lichaam (vereniging), ziel (het zielenleven verzorgen) en geest (ware kennis).
Dat laatste betreft de Hogeschool die voortdurend aansporingen dient te geven,
in de zin van de bovengenoemde “Deugden” want als dit niet gebeurt, loopt het
zielenleven vast. Anderzijds vind je een zuil van vier paragrafen (3, 7, 11 en
15) die, meer naar binnen toe gericht, mensen of mensengroepen typeren die de
drijfveren zijn ter verwezenlijking van de vastgestelde doelen. Bijvoorbeeld
nr. 7: Rudolf Steiner, alleen hij heeft het recht de Vrije Hogeschool in te
richten, nr. 15: de oervorstand. Dit is het oerbeeld van welk modern
samenwerkingsverband dan ook: mensen (drijfveren) die samen
iets (motieven) willen realiseren. Om doelstellingen en mensen waar te
nemen en te verbinden, is er dan de zuil van 7 paragrafen (2, 4, 6, 8, 10, 12
en 14) die alle middenorganen uitbeelden; dit in de zin van de “Filosofie” (9e
hoofdstuk): handeling is vereniging van motief en drijfveer. Een van die
organen is al genoemd: de aantekening van de Hogeschool.
Het
laatste dat spreker nog wil zeggen heeft verband met de hearing over communicatie
in de Vereniging die zojuist die ochtend op de Reehorst heeft plaatsgevonden,
met name over de vraag hoe het verder moet met “De Mededelingen”. Duidelijk
zegt paragraaf 14 van de ‘principes’: verenigingsorgaan is “Das Goetheanum”
voorzien van een bijlage voor leden, wederom die dubbelheid. We hebben echter
in Nederland meer dan 70 jaar verzuimd zelf de wereld te vertellen wat we als
Anthroposofische Vereniging eigenlijk willen. Er is daarvoor nog nooit een publiekelijk orgaan in ‘t leven geroepen
om dit te doen, we hebben dat min of meer aan anderen, zoals “Jonas”,
overgelaten. Het is hoogste tijd dat we het heft in eigen handen nemen.
Met een
verwijzing naar het omvangrijke anthroposofisch-filosofisch werk van zijn
leermeester, Herbert Witzenmann, waarvan spreker enkele geschriften heeft
vertaald en gepresenteerd, eindigt deze zijn toespraak.
Uit het
Kringgesprek
SG vraagt in het aansluitende
gesprek wat de eerste klasse van de Vrije Hogeschool is. WV beschrijft deze
als een bijeenkomst van mediterenden. Hij is het eens met Kelder dat er qua
leiding geen apostolische successie bestaat. Een ieder moet op grond van eigen
geestelijk werk de Hogeschool inrichten. BD vraagt waarom de aantekening van de Hogeschool weggehaald werd. Kelder zegt dat dit in de jaren 40 gebeurde als gevolg van het
[ernstige en blijkbaar onoverbrugbaar] verschil in de opvatting van Albert Steffen en Marie Steiner over het
wezen van de Vereniging en Hogeschool, een conflict dat later bekend werd als
de “boekenkwestie”. Toen zij het vertrouwen in A. Steffen verloren had, richtte
M. Steiner de Rudolf Steiner Nachlassverwaltung als instelling buiten de
AAG op om het werk van Rudolf Steiner te beheren en uit te geven. Daardoor
ontstond een kloof in de met de Weihnachtstagung voltrokken eenheid van het
exoterische (het uitgeven, veruiterlijken) en het esoterische (het verinnerlijken,
de Hogeschool), een Anfortas-wond die in wezen tot de dag van vandaag niet
geheeld is. In Nederland is de situatie, zoals eigenlijk overal ter wereld,
niet anders. Het werk van Rudolf Steiner wordt door een instelling uitgegeven
die niet de Hogeschool is, maar wel haar werk tracht te doen. De met de
statuten tot uitdrukking gebrachte levende schaal voor de inwoning van
anthroposofia is beschadigd en verlamd.
Beilage 4
“Genau am selben Ort” - Voordracht over de Mensheidsrepresentant
(Artikel aus Kringnieuws vom Februar1997)
Na een welkomstwoord van gesprekleider Leo van Egeraat
spreekt Wim Veltman over de achtergrond van de Mensheidsrepresentant en de rol
die de beeldhouwster Edith Maryon hierin speelde. Spreker geeft een duidelijk
beeld hoe Rudolf Steiner over de bijzondere plaats van Miss Maryon in de
Vereniging dacht en waarom Rudolf Steiner zo'n belang hechtte aan de opstelling
van dit standbeeld. De bedoeling die Rudolf Steiner daarmee had is in het tweede
Goetheanum niet gerealiseerd. Hij zou namelijk op een vraag naar de plaats van
het Christusbeeld gezegd hebben: "Genau am selben Ort". Een
vereniging die dit standbeeld echter als een relict bewaart in een "Gruppenraum",
die doorgaans op slot is, als een soort "Onze-Lieve-Heer-op-zolder",
wil eigenlijk de intenties van Rudolf Steiner niet zien, laat staan verwezenlijken.
Dit mag zeer treurig schijnen, voor anderen is het historisch echter wel begrijpelijk,
hoewel men het er niet mee eens hoeft te zijn. (Zie 'Kringgesprek' voor een
kleine verdieping van deze voordracht en de voordrachten waaruit geciteerd is).
"De statuten van de Weihnachtstagung
als ideëel evenbeeld van de
mensheidsrepresentant"
Na het voorlezen van de meditatie van de maand januari
"Moed wordt tot verlossingskracht" uit zijn werkvertaling van
"De deugden" van Herbert Witzenmann sluit Robert Jan Kelder bij de
voordracht van Wim aan. Net zoals het Christusbeeld in een zolderkamer
“verborgen” is, hebben ook de statuten van de Weihnachtstagung ('principes')
eigenlijk sinds 1925 hun centrale stelling als het Michaëlische hart van de
Vereniging toenemend verloren. Kelder leest zijn op 24 januari aan het bestuur
in Dornach gefaxt verzoek en voorstel aan de komende ledenvergadering op 22/23
maart in Dornach voor om het thema van de centrale plaatsing van het
Christusbeeld in het Goetheanum op de agenda te zetten. Vervolgens gebruikt spreker het
door Wim Veltman op het bord getekende beeld van het Goetheanumgebouw met de
twee zuilen waarop, vanwege de akoestiek, oorspronkelijk het ruim gebogen dak
vrij had moeten liggen, om de stelling die in de titel van zijn voordracht
aangeduid is, te illustreren? Aan de hand van zijn werkvertaling van "De
principes van de Anthroposofische Vereniging als levensgrondslag en
scholingsweg" van Herbert Witzenmann toont spreker aan dat deze 'principes',
in samenhang met de grondsteenspreuk, het sociaalorganische handvest van een
christelijke gemeenschap van vrije geesten is. Zij bestaan uit een zuil van
veruiterlijking (geestbeschouwen) en een zuil van verinnerlijking
(geestesherinneren) van elk vier statuten die door een "dak" van
zeven statuten verbonden zijn (geestesbezinnen).
Beide
zuilen kunnen ontaarden in extremen als de zeven middenorganen ze niet
waarnemen en verbinden: bij de exoterische zuil loert het Ahrimanische gevaar
van vermaatschappelijking (de Anfortaswond) en bij de esoterische zuil de
Luciferische verleiding van kliekvorming (de Parzivalvraag). Zo kan een beeld
van deze 'principes' ontstaan als een beide extremen in evenwicht houdend
midden dat zowel met de vorm van de mensheidsrepresentant alsook van het tweede
Goetheanumgebouw overeenkomt.
Bewerkte weergave van de tekening met
kleurindicaties van Rudolf Steiner voor het tweede Goetheanum uit
“Die Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen
Gesellschaft“ (GA 260, blz. 276)
Gevaar van eenzijdige veruiterlijking Gevaar van eenzijdige verinnerlijking
Vermaatschappelijking, machtpolitiek Kliek- en sektevorming,
dogmatik
Ahriman – Anfortaswond
Lucifer – Parzivalvraag
Exoterische Zuil Onzichtbare Middenzuil Esoterische Zuil
Noot: In zijn voordracht tekende Wim
Veltman deze vorm na, die daarna gebruikt werd om de dynamische driegelede
sociale organiek van de statuten van de Kerstbijeenkomst te illustreren. De
getallen verwijzen in die zin naar de 4 (exoterische) + 7 (bemiddelende) + 4
(esoterische) = 15 paragrafen van de “principes”.
Kringgesprek
Hierin
komen voornamelijk twee thema's aan de orde: de relatie van de Kring(leden) tot
de AViN en de voordracht van Wim Veltman.
De
opvattingen over hoe men de [huidige toestand van de] Anthroposofische Vereniging
zou moeten zien, worden gekarakteriseerd (zoals in de 1ste bijeenkomst) als een
zieke patiënt dan wel als een dode, een lijk. Verder werd het beeld van een
stervende plant geïntroduceerd. Deze heeft dan wel zaad gevormd, maar wat
gebeurt hiermee? Ook werd (door W. Veltman) de vergelijking met een mummie
gemaakt, omdat bij de Vereniging alles door elkaar loopt, hetgeen een element
doet ontstaan, wat niet terecht is, vorm zonder leven. Dit kan als
"mummiewerking" worden gezien. Ten slotte werd nog i.v.m. de
Vereniging in Dornach gewezen op een vorm van bezetenheid en usurpatie die
ontstaan is doordat, ondanks lippenbekentenis daartoe, de reële
betekenis en functie van de 'principes' niet werden onderkend en ze in feite
door andere levensvormen vervangen werden. Alleen, welke vereniging nu dood of
net levend is, èèn ding staat vast: de Weihnachtstagung is niet dood. Uit deze
bron zou steeds geput moeten worden (…)
Daarna
werd het tweede gespreksthema aangesproken: de voordracht van Wim Veltman.
Daarin werd gewezen op de bijzondere plaats van de Engelse beeldhouwster Edith
Maryon in de Vereniging, hetgeen is uitgewerkt in de biografie over haar van E.
Zeylmans van Emmichhoven (Flensburgerhefte, Sonderheft Nr. 17). Het beeld van
Christus als bemiddelaar, zoals gebeeldhouwd in "die Statue", in
zichzelf na te bootsen is in feite opdracht van ieder individueel mens. Maar
wat als het "huis" ontbreekt, de echte omhulling waar deze doorchristelijkte
individuen samen zouden willen komen? De vraag werd gesteld, hoe dit toch
mogelijk was, dat de intenties van Rudolf Steiner t.a.v. de "Statue" niet
zijn gerealiseerd. Hier zou een complex van verschijnselen aan ten grondslag
liggen: de nieuwbouw is anders geworden dan beoogd, de oorlog was een ingrijpende
factor, de bedoelingen van de toenmalige Vorstand speelden een rol, Albert
Steffen zou te veel aandacht gegeven hebben aan het opvoeren van o.a. zijn
eigen drama's. Tot in de jaren '70 was "die Bühne" in Dornach het
grootste en best geoutilleerde toneel in geheel Europa! Steeds weer werd de
vraag gesteld: "Waarom kan het Christusbeeld niet die plaats krijgen, waarvoor
het gemaakt is?" Deze kans lijkt voorbij gegaan te zijn. Wat rest is een
niet terecht element, een vorm zonder leven, een "mummie". Als slot
werden de beelden van Isis en de nieuwe Isis in samenhang met het standbeeld
gebracht. Besloten werd om de drie door Veltman genoemde voordrachten als gemeenschappelijke
studiemateriaal en huiswerk te bestuderen.
Beilage 5
Nr. 2 – Weihnachten 2002
Schauplatz Goetheanum
Nachrichten des Willehalm Instituts für Gralsforschung, Königliche
Kunst und Sozialorganik
Die Kardeiz Sage und das
Kaspar Hauser -
Schicksal der
Anthroposophischen Gesellschaft:
Wird die Weihnachtstagung / Mitglieder-Versammlung
2002 das verduftete Wesen Anthroposophia auf die Erde zurückrufen können?
Dornach, Weihnachten 2002: Diese 2. Nummer des Willehalm
Nachrichtenblattes
ist dem Versuch der am 28. und 29. Dezember am Goetheanum in Dornach
stattfindenden, ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung der
Anthroposophischen Gesellschaft gewidmet, und enthält alle von mir an diese
Versammlung gestellte Anliegen und Anträge mit Begründungen, die fristgemäß
beim Dornacher Vorstandssekretariat im Goetheanum, kurz vor 18.00 Uhr, am
Freitag, dem 20. Dezember eingereicht wurden. Ferner ist hier der im amtlichen Wochenblatt für das Birseck und Dorneck
am 19. Dezember erschienene Artikel „Spannende Generalversammlung am
Goetheanum“ von Hans Hasler zu lesen, dem ehemaligen Chef der 3. Unterabteilung
des Vereins Allgemeine Anthroposophische
Gesellschaft, der Administration des Goetheanumbaus, der heute dort im
Finanzwesen tätig ist. Dieser Artikel war eine Art Erwiderung auf meinen
Artikel über die kommende Mitgliederversammlung im selben Wochenblatt eine
Woche früher, den wir hier auch wiedergeben.
Als
Ausgangspunkt zur Einführung, ja Rechtfertigung der oben aufgestellten Aussage,
dass der Weihnachtstagungsimpuls verduftet sei, wollen wir die Ausführungen des
Topmanagers Hasler etwas näher betrachten, um zu zeigen, dass sie als besonders
symptomatisch fürdieses Verduften gelten können, und dass, so lange die in
diesen und ähnlichen Ausführungen vertretenen Auffassungen über die sog. von
Rudolf Steiner gewünschte Verschmelzung des Goetheanum Bauvereins mit der
Anthroposophischen Gesellschaft nicht korrigiert werden, es auf keinerlei Weise
gelingen wird, das Wesen Anthroposophia zurück auf die Erde zu rufen. Im
Gegenteil, so lange diese Auffassungen in den führenden Köpfe am Goetheanum
sitzen bleiben – und man kann ohne weiteres die Ausführungen Herrn Haslers als
repräsentativ für die Auffassungen des gesamten Vorstandes am Goetheanum, mindestens
in so weit er damit nach außen getreten ist, betrachten – so lange wird ja
Anthroposophia in ihrem Zufluchtsort im Kosmos warten müssen und die Menschheit
ihrer geistigen Hilfe in der seelischen Not entbehren müssen.
Fassen
wir erst mal kurz zusammen, was in dem Anliegen und den Anträgen in diesem Heft
weiter entwickelt und dargestellt wird, nämlich was denn die wahren Intentionen
von Rudolf Steiner mit und nach der Weihnachtstagung 1923 waren, und dass, bis
zum heutigen Tag, die Damen und Herren am Goetheanum der Wahrheit nicht ins
Gesicht schauen wollen, den Weg zur wirklichen Neugestaltung der
Anthroposophischen Gesellschaft nicht gehen wollen oder können, und damit die
Inkarnation des Geistigen, der Anthroposophia zum neuen Leben, der Form nach,
verhindern oder sogar verunmöglichen. Wieso, wird man, vielleicht erstaunt,
wenn nicht empört, fragen? Hören Sie doch wirklich mal auf!
Nun,
am 13. Januar 1924 schrieb Rudolf Steiner im Nachrichtenblatt den viel zitierten
ersten Satz über die Weihnachtstagung: „Der Anthroposophischen Gesellschaft
eine Form zu geben, wie sie die anthroposophische Bewegung zu ihrer Pflege
braucht, das war mit der eben beendeten Weihnachtstagung beabsichtigt.“ Unter
anthroposophische Bewegung kann man hier das geistige Wesen Anthroposophia
verstehen, wofür damals eine allgemein menschliche Gesellschaft als ein ihr
geeigneter sozialer Organismus geschaffen wurde mit einer Konstitution, einer
Form, die sowohl in den Statuten, dem Grundsteinspruch, in dem Menschheitsrepräsentanten,
als auch später in der Architektur des 2. Goetheanum zum Ausdruck kommt.
Einzige Aufgabe des Vorstands war es, diese allumfassenden Freiheitsstatuten
der „modernsten Gesellschaft, die es geben kann“ (so Rudolf Steiner) zu verwirklichen.
Während
es also hier gerade zur dunklen Weihnachtszeit um die Inkarnation des Geistigen ging, die Wendung nach innen, handelte es
sich beim Goetheanum Bauverein um die entgegengesetzte Richtung, nämlich um die
Wendung nach außen, die Transsubstantiation
des Irdischen. Und wieder ist es nicht umsonst, worauf z. B. Sune Nordwall
aus Schweden nicht nachlässt hinzuweisen, dass die ersten Pläne zur Neugründung
dieses Goetheanum Bauvereins als eine wirtschaftliche Assoziation
anthroposophischer Firmen und Betrieben
(die Klinik war in diesem Sinne ja auch ein Betrieb) bei dessen 3.
außerordentlicher Generalversammlung am 29. Juni 1924 um die Johannizeit
stattfinden: „Die Umbildung ist in der Jahreszeit geschehen, wenn wir uns nach
außen, zur Sinnenwelt wenden und uns selber in dem Licht und in der Wärme, der
wir dann begegnen, finden.“ (so schreiben Hakan Blomberg und Sune Nordwall in
einem Artikel über die Umbildung der AAG, siehe http://hem.passagen.se/
thebee/JulmoetetIdag/UmbildungAAG.htm ).
Bei
der Konstitutionsfrage handelt es sich nun um die Frage, wie die „entsprechende
Relation“ (Rudolf Steiner am 27. Dezember 1923) zwischen diesen beiden
verschiedenen Aktivitäten der Anthroposophischen Gesellschaft und dem Verein
Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft zu sehen und zu bilden ist. Im Wesen
handelt es sich da um die Frage, wie das Verhältnis zwischen Spiritualität und
Management zu gestalten ist, ein Verhältnis, das erkenntnistheoretisch
ausgedrückt, das Verhältnis zwischen lebendigem Begriff und herabgelähmter
Vorstellung, zwischen dem Ätherischen und dem Physischen ist.
Und eben hier scheiden sich die Geister!
Während
nun die Firma Hasler AG am Goetheanum und ihre Anhänger die auf Günther
Wachsmuth fußende Verschmelzungstheorie vertreten, sagen die anderen, dass dies
aus dem Wesen der Sache nie und nimmer die Intention von Rudolf Steiner gewesen
sein kann, denn diese grundverschiedenen Ebenen können einfach nicht
strukturell, sondern nur personell (in diesem Fall durch den Vorstand)
verbunden werden. Eine Verschmelzung von beiden, so wie dies jetzt vom
Goetheanum aus angestrebt und durchgedrückt wird, ist deswegen keine
Verstärkung des Weihnachtstagungsimpuls, wie behauptet wird, sondern eine
Persiflage, eine Verzerrung derselben, und stellt im Grunde nichts anders dar,
als eine juristische Festlegung, die Kodifizierung eines fast 80-jährigen
Missverständnisses und eine Missachtung der Intentionen Rudolf Steiners.
Um es
deutlicher zu machen, was hier wirklich der Anthroposophischen Gesellschaft
angetan war und wird, erlauben wir uns hier einen Vergleich zu ziehen mit dem
leidvollen Schicksal Kasper Hausers. Wie bekannt sein dürfte, und vor kurzem im
Deutschen Fernsehen (ZDF) wiederum gezeigt,
wurde er kurz nach seiner Geburt im Jahre 1812 ausgetauscht gegen ein anderes
Kind, lange Jahre daraufhin in einem Kerker eingeschlossen, so dass er sich
nicht richtig inkarnieren konnte, um dann plötzlich als etwa 14-jähriger
Jüngling aus dem Nichts in Nürnberg aufzutauchen. Als er sich trotzdem zu entwickeln
begann, und es sogar so aussah, als würde er, inzwischen erkannt als Badischer
Prinz, seine hohe spirituelle Mission, in Süddeutschland eine Republik des
Geistes, ja eine modernen Mysterienstätte verwirklichen, wurde er ermordet. Die
Parallele mag inzwischen deutlich geworden sein. Kurz nach der Neugeburt der
Anthroposophischen Gesellschaft wurde sie verwechselt mit einer anderen,
ähnlichen Gesellschaft; ihre eigene Formgestalt wurde ihr entzogen, wodurch sie
sich nicht richtig auf Erde inkarnieren konnte und vielfach zu einem Zerrbild
ihrer selbst wurde. Jetzt, da die Hintergründe zu dieser Verwechslung nach
jahrelangen Forschungen von verschiedenen Seiten aufgedeckt worden sind und man
endlich dazu übergehen könnte, ihr wieder zum Leben zu verhelfen, ihre
ursprüngliche Leiblichkeit von den Fesseln des Verwaltungs- und Vereinsmäßigen
zu befreien, greifen nun die Widermächte mit Bewusstseinstrübungen Sachzwängen
unter den Augen der nichts vermutenden Mehrheit der Vorstandstreuen Mitgliedern
zu, und werden diejenigen, sogar Hochschulmitglieder, die ihre Stimme dagegen
erheben (müssen) und aktiv Widerstand leisten, doch nur als „kleine,
fundamentalistisch orientierten Gruppen, die besonders aktiv sind in Bezug auf
unbereinigte Fragen der Geschichte“ heruntergemacht. Denn genau dies ist der
von Herrn Hasler benutze Ausdruck im genannten Wochenblatt-Artikel, um
diejenigen, die nicht willens sind, Verrat am Werk und Wesen Rudolf Steiners zu
pflegen, zu bagatellisieren, ja zu verunglimpfen. Denn was ist heute, da der
Kommunismus abgewirtschaftet zu haben scheint schlimmer, als öffentlich als
extrem aktiver Fundamentalist zur Schau gestellt zu werden!
Nun stehen wir unmittelbar vor dem dritten und
letzten Akt, was ich vor etwa zwei Jahren als die Kardeiz Sage genannt und beschrieben habe. Deren erster Akte ging
unter dem Titel „Zur Befreiung des gemischten Königs“ in Dornach eine Woche vor
Ostern 2000 über die Bühne, und zwar mit einem Antrag an die dortige
Generalversammlung, sie möge der Ernennung von Bodo von Plato und Sergej
Prokofieff nur als Vorstandsmitglieder des Verwaltungsvereins
Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und nicht des Gestaltungsvereins Anthroposophische Gesellschaft zuzustimmen,
etwas was kaum beachtet wurde, und wo ich sogar, ohne Begründung, der schwarzen
Magie beschuldigt wurde, da ich angeblich mit dieser Akte „in die
Freiheitssphäre des Vorstandes eingreifen würde.“
Der
2. Akt dieser Kardeiz Sage bestand
aus der gründlichen Vorbereitung zur Neubegründung der Anthroposophischen
Gesellschaft durch ein Quorum von 10.000 Mitglieder, während unter dem Titel
„Das Zurückrufen des im Kosmos ‚fortflüchtigen’ Wesen Anthroposophia“ die
Schlussakte dieser aus dem realen Leben gebildeten Sage erfolgen soll.
Doch ein ganz anderes Szenario spielt sich nun
ab. Das Goetheanum, das auf dem historischen Bluthügel gebaut ist, wo im Jahre
1499 eine für die junge Schweizerische Eidgenossenschaft entscheidende Schlacht
gegen die der Kirche von Rom verbündeten Habsburger gewonnen wurde, und wo in
der Nähe der Arlesheimer Eremitage im 9.
Jahrhundert, unter dem Stern von Munsalvaesche, durch das sogar der Heiligen
Trinität abgezwungenen Gralskönigtum von Parzival und dessen individuellen
Überwindung des Erblichkeitsprinzips ein neuer spiritueller Einschlag in die
Menschheitsentwicklung auf Erde zustande kam, dieses Goetheanum scheint in eine
Art Festung mit Kontrollsperren und Polizeischutz umgewandelt zu werden. Die
Geschichte wiederholt sich ja, denn wenn das milde und sanfte Arlesheim schon
lange Gralsgebiet war, war das viel härtere Dornach immer das Gebiet des König
Arturs, wo bitter gekämpft, oder darauf vorbereitet wurde.
So
war es auch, nach Werner Greub, am Pfingstsonntag, den 13. Mai 848 als Parzival
in Dornachbrugg seinen jungen, zweiten Sohn
Kardeiz, im Beisein von seiner Mutter Herzeloyde, seinem Onkel Kyot und
Bruder Lohengrin und einem Ritterschar, zum König aufrief und ihm die Aufgabe
anvertraute, die von ihm, Parzival, entfremdeten Königreiche und Hauptstätte, wie Waleis,
Norgals, Kanvoleis, Kingrivals, Anschouwe
zurück zu erobern, eine Aufgabe, wie nachzulesen ist im letzten Kapitel des Parzival, die der König Kardeiz, als er
einmal aufgewachsen war, erfolgreich durchführte.
Nun,
in der 1. Akte dieser modernen Kardeiz
Sage wurde, stellvertretend vor Parzival, mittels eines Antrags, die Frage
an die Anthroposophische Gesellschaft gestellt: „Was wirret Ihr?“, aber eine
wirkliche Entwirrung fand nicht statt. Die in der Kardeiz Sage vorgesehenen gründlichen Vorbereitung der 2. Akte
wurde fast ganz übergehen, und so stürmt nun die 3. Akte unvermittelt auf uns
zu.
Nun,
wer Wind sät, wird Sturm ernten, sagte Christian Rosenkreuz. In den nachfolgenden
Seiten werden sie, verehrte Leser, ein Anliegen finden, um das kommende Unheil
abzuwenden. Das Wort ist nun an Sie, die Mitglieder. Falls das Anliegen nicht
ankommt, sind manche Alternativen zu den vom Vorstand und Hochschulkollegium
vorgeschlagenen Statutenergänzungen entwickelt, die meines Erachtens mehr im
Sinne Rudolf Steiner zu betrachten sein.
Diese
2. Nummer des Willehalm Institut Nachrichtenblatt schließt, wie gesagt, mit dem
Artikel vom Verschmelzungstheoretiker Hans Hasler und dem Artikel vom „fundamentalistisch
orientierten und besonders aktiven“ Verfasser dieser Zeilen. Dieser hat sich in
der Tat während seines Aufenthaltes des letzten Monats im Keller des Dornacher
Begegnungszentrums etwas extra Mühe gegeben, sich für Rudolf Steiner und die
Anthroposophie einzusetzen. Ein Plakat über die vom Willehalm Institut
organisierten Abendvorträge und Gesprächsrunden vom 26. bis 30. Dezember mit
u.a. Rudolf Saacke im Haus Martin,
Dorneckstrasse 31 (etwa 75 oberhalb vom Speisehaus) rundet dieses Heft ab. Ich
wünsche Ihnen noch ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein produktives Neujahr.
Robert Jan Kelder
Der Isteiner Klotz am Rhein
nördlich von Basel im 18. Jahrhundert –
Nach Werner Greub Ort von
Klingsors Anti-Gralburg Chastel Marveil im 9. Jahrhundert
Beilage 6
The September 11 Disaster and
the Kardeiz Saga
Excerpt from the Introduction
to the 4th Edition of
How
The Grail Sites Were Found – Wolfram von Eschenbach and the Reality of the
Grail
This brings me to the disaster
of September 11, for it does not seem appropriate to end this introduction to
the British edition without enlarging somewhat on the initial reaction I wrote
in Montreal to this disaster in the light of
this book, its background and the substance of recent talks and presentations
held in North America.This initial reaction, placed in a footnote
to the Postscript of the third (North American) introduction and dated
September 19 went as follows:
Now the first thing that needs
to be said – indeed admitted, for it is not self-exclusive – is that the very
occurrence of this man-made disaster, this horrific example of man’s inhumanity
to man, is a tragic indication of the failure of politics and ultimately of the
spiritual-cultural sphere of the social organism on the planet. For as Rudolf
Steiner has pointed out in his essay Anthroposophy and The Social Question
where he developed his fundamental social law, practical ideas are the very
life-sustaining sustenance for this social organism, without them the
inevitable result will be disaster, hunger, chaos and in the end war. The
individual, the human body, can indeed be helped by giving him or her bread, a
community, i.e. a social body, can only be aided by helping it to attain a
viable worldview. Since this outbreak of war and the ensuing bloodshed and
suffering of many innocent people on both sides is indicative of the moral
bankruptcy and failure of the spiritual life, then this also applies to the General
Anthroposophical Society and its present leadership at the Goetheanum in
Dornach, Switzerland, as well as to the various national Anthroposophical
Societies and related groups, indeed the Willehalm Institute included, in as
far as these organisations are part of the present impotent spiritual life of
mankind on earth.
A corollary to the
above fundamental law is that the individual human being or any number of them
can be destroyed, but that the human being as such, humanity itself can only be
destroyed by eradicating the true, good and beautiful image of that humanity
and a human society constructed in its image. This anti-anthroposophy, this
dehumanization is indeed the “highest” form of slouching terrorism that is the
least noticed for where and what it is. Now, this structural and principled
destruction of humanity and a humane society in its image has been exactly what
modern, materialistic science, in spite of its undeniable technical advances,
has been doing; and radically complementing and revising this basically
inhuman, or at least incomplete science of man and mankind is exactly what
Rudolf Steiner has brought to bear with his anthroposophy or science of the
Grail.
The mission of
spreading and deepening this true image of man and his society he entrusted to
the Anthroposophical Society, which was founded anew in 1923 and to its centre
of research and development, the Goetheanum, Free University of Spiritual
Science, which, as we have seen, in 1974 published, but then dropped this
present volume and its sequels. Yet in spite of the individual efforts of many
well-meaning and indeed brilliant anthroposophists, often working in complete
isolation and abject poverty, the leadership of the newly refounded
Anthroposophical Society already before the early death of Rudolf Steiner in
1925 has in general failed to observe and fulfill its one and only task: to
realise the original statutes of this Society statutes (later called principles)
as an all-embracing new principle of civilisation called social organics that
is destined to supersede the more than 2000 year old democratic principle. Not
only has it failed to do this, but it has for the last twenty odd years
resisted and suppressed all attempts by individuals, including the author, and
small groups to uncover and correct this. Only recently, in the face of increasing
pressure and dissent, has the leadership begun to face this constitutional
dead-lock, although it is far from acknowledging that this is the main structural
cause for the state of world-wide paralysis, analogous to the sick Fischer king
Anfortas, in which the Anthroposophical Society finds itself. What we have here
is thus a general human society which has been entrusted with the true image of
man and mankind on earth, but which has not managed to remain true to itself
and therefore cannot attain its mission to become a vanguard of the new
principle of civilization! Before anything else can be put in order and healed
in this world, it must be the Anthroposophical Society.
In effect, what we
have been doing here is nothing else than asking the Parzival question:
“Uncle”, – in this case the Anthroposophical Society and its leadership, and in
a general sense the spiritual life of humanity – “What ails you?” Yet, since
this is not an individual matter, but an issue facing a community at large,
this Parzival-question needs to be asked by at least one fifth of its members,
i.e. some 10.000 anthroposophists all over the world, for this is the quorum
according to Swiss Civil law (on associations) needed to support the idea of
holding an extra-ordinary General Meeting of the Anthroposophical Society – the
first such meeting since 1923, when the Anthroposophical Society was refounded
in Dornach, Switzerland. For since 1925 annual meetings have been held of the
administrative and economic pendant of the Anthroposophical Society, namely the
General Anthroposophical Society, Inc. These two similar sounding social bodies
were long considered to be one and the same. In reality they were conceived as
different in quality from each other, albeit related, as for example Grail
knights-of-the word such as Parzival on the one hand and Arthurian
knights-of-the sword such as Gawain on the other, the former more heavenly, the
latter more earthly orientated. Epistemologically speaking they are as
different from each other as mental pictures are from pure concepts. The former
being individualized concepts applied to a percept in an act of knowledge and
forming the basis of administration; the latter being universal ideas that have
not been applied to percepts and constituting the realm in which social design,
royal art can be practiced..
Now, as Part II
entitled Parzival of this book demonstrates, Parzival asked his question
with which he redeemed Anfortas and became Grail King on Whitsuntide, May 12, 848 in the Grail
castle Munsalvaesche in the Arlesheim Hermitage. On April 8, 2001 a Parzival question in
the above communal sense was put by the author in the form of a motion to the
General Assembly of the General Anthroposophical Society at the Goetheanum in
nearby Dornach as the first act of a real-life communal mystery play entitled Kardeiz
Saga to Review, Recall and Restore the Anthroposophical Society. The historical basis for this play is
inspired by this very book by Werner Greub, for in it Kardeiz is shown to be
the second son of Parzival, who as a youth was already crowned King on
Whitsuntide May 13, 848 in
Dornach and given the task of regaining the lands and towns (Waleis, Norgals,
Kanvoleiz, Kingrivals, Anschouwe and Bealzenan, all situated in present-day
Alsace, France) that were taken away from his father by the usurper Lahelin, a
task which he, after having been educated by his uncle Willehalm-Kyot,
fulfilled admirably. The historic parallels implied by the Kardeiz Saga – a
realm of royal art has been usurped and must be liberated and restored to its
original state in order to fulfil its mission to advance humanity to a true image
or concept of itself – may have by now become apparent; for the details I refer
to my foreword to the social-aesthetic study The Principles of The
Anthroposophical Society, which forms the more spiritual basis for the
Kardeiz Saga. What remains here is to attempt to further substantiate in what
sense this Saga can be seen as a modern Grail task and what relevance it has
for a post September 11 world situation
For that, we call
to aid a perspective from Walter Johannes Stein mentioned in the book by the
Dutch writer Willem Frederik Veltman Tempel en Graal (Temple and Grail, published by Hesperia in Rotterdam, 1989; not translated). In a
chapter The Mystery of Gold on the three historic grades of chivalry, it
is developed that the Grail impulse of the 20th century – and no
doubt also for the 21st – lies in transforming the driving force of
the world economy from egoism to altruism. The first one is the grade of Faith
(Peter), the second one of Hope (James), both lying in the past, while the current
and future one is the grade of Charity or Love (John). Veltman writes: “This
Grade of John can only be realized today and has to do with a world economy
based on a truly Christian love. But for the time being, the world economy as a
world power is still developing in an opposite direction.”
How this can be
considered a Grail task – the harmonization of two polarities through a middle
force – has been shown by Rudolf Steiner in his lectures and seminars on world
economy as social organics in Dornach in 1924. In the first of
these 14 lectures he states that what he is about deliver is the new language,
based on a new way of thinking, with which to present social organics, the idea
of the threefold nature of the social organism, in the near future and that it
is above all necessary to come to an understanding of the concept social organism as consisting of
humanity and the earth as a whole, as one. This social organism or environment
is – this follows from other works by Rudolf Steiner in concordance with the
New Testament – in essence the body of Christ, but He can only properly incarnate
into this whole earth, if we as humanity practice and implement Rudolf
Steiner’s World Economy by creating
the right balance between the production factors of the social organism:
nature, labor and capital (spirit). The interaction between these three
production factors constitutes the two ways that economic values arise: labor
applied to nature bringing about the more earthly value of transubstantiation;
spirit (intelligence) applied to labor the more heavenly value of incarnation.
The cardinal question here is to bring these two ways of creating economic
values into harmony by producers, traders and consumers, united in economic
associations spanned across the globe, so that just, fair prices can come
about. This radical alternative form of globalization is the Christian
justification for the threefold social order or social organics, and can be
seen as a modern Grail task because, again, it is question of creating a just
balance between two opposing forces or factors, in this case nature and capital
(spirit).
This collective
balancing act in the physical, outer world has its individual pendant in the
individual realm of human knowledge and action as portrayed in Rudolf Steiner’s
Philosophy of Spiritual Activity. For knowledge is the synthesis of a
given percept mediated to us by our senses with the proper, corresponding
concept supplied by our own act of thinking, while action, a human deed is the
synthesis of motive and driving force.
Plate
A – Wolfram von Eschenbach’s Coat-of-Arms
Plate B –
Representative of Humanity
This Grail task, as symbolized
by Wolfram’s coat-of-arms (see plate A) is portrayed in another way by Rudolf
Steiner in a wooden sculpture, made with the assistance of, among others, the
English sculptress Edith Maryon, entitled Representative of Humanity. It
shows a trinity: a solid and balanced human figure in the middle separating and
harmonizing two opposing forces or beings: Ahriman or Satan, the cynical oppressor
being held and chained down to the earth and Lucifer or the Devil, the enticer
in the heights misleading to a brilliance without soul warmth (see plate B).
This 9 metre
high structure was meant by Rudolf Steiner to stand in and form the background
of all the proceedings in the first Goetheanum, which like the Grail castle
Munsalvaesche was a theatre for the staging of Christian mystery plays. The
sculpture escaped being burned down to the ground when this first Goetheanum,
an all wooden structure on a concrete fundament with two interlocking domes
went up in flames during New Year’s eve 1922, but instead of being given this
prominence is now stored in the attic of the second Goetheanum, where, far away
from the activities on stage in the big hall down below, it can be seen at
certain hours – a deviation from the intention of its maker which, it must be
said, speaks, even cries out for itself.
By now it may be clear that
this Grail motive of a trinity of active neutrality is the major composition
principle of Rudolf Steiner’s anthroposophy, justifying its alternative name:
science of the Grail. We encounter this principle again in the architectural
design of the second Goetheanum, in which two symmetrical sidewalls running
north and south connect a polarity of a steep vertical wall to the east with a
gently outward sloping wall to the west.
And we see it also in the composition of the statutes
(principles) of the newly founded Anthroposophical Society and the
corresponding Foundation Stone Mediation, which Rudolf Steiner offered to lay
down in the hearts and minds of the nucleus of some 7 to 800 anthroposophists
from all over the world who had gathered in Dornach in 1923 during the
so-called Christmas Foundation Conference to call this first general
(universal) human knowledge-based society on earth further into being. This
Anthroposophical Society was, according to its first of 15 statutes
(principles), meant to be “a union of people who wish to cultivate the life of
soul in the individual as well as in human society on the basis of a true
knowledge of the spiritual world.” In
the process of realizing this universal charter of a society of free spirits –
according to Rudolf Steiner the one and only task of the leadership – its
members can unite and elevate themselves to a level of awareness of their
higher selves where they can receive the representative of humanity in their
own ranks and accordingly constitute the new Grail community. Like the statute
of the representative of humanity that was to overlook this process, this new
Grail community will consist of a strong and solid middle holding Lucifer (extreme
ingrowths of sectarianism, dogmatism) as well as Ahriman (power plays through
con tricks, party politics) at bay.
These are the
living conditions, as laid down in an archetypal fashion in the original statutes
of the Anthroposophical Society, for creating an atmosphere in which the
Parzival question, asked in concert by a community, can have the healing effect
on it that it did on Anfortas that Whitsuntide on May 12, 848 in Arlesheim when, as
Wolfram towards the end of his Parzival reports: “He Who for St Sylvester’s
sake bade a bull return from death to life and go, and Lazarus stand up, now
helped Anfortas to become whole and well again.” To re-enact this real-life communal mystery
play, ideally and to begin with on the location of the original Grail sites in
Dornach/Arlesheim in Switzerland,
that is the aim of the Kardeiz Saga.
Grail Sites of Royal Art in
the Future?
The newly discovered Grails
sites will then not only enter the history books as having been found, but
founded anew and harboring a healing impulse for the future. For the resulting
world-wide “Union of People” can then become that strong middle force of active
neutrality that was mentioned in my initial reaction to the September 11
disaster in order to help make the world “whole and well again.” The history
books will then also thankfully note that a violent clash of civilizations has
been diverted in the sense that bearers of conflicting worldviews and religions
can iron out their divisive differences, problems and obstacles in newly constituted
Olympic Games of The Spirit with the participants competing for the best ideas
toward the solutions of the problems facing mankind and the earth. Finally, the writing of history books will
remain necessary, for history – contrary to what has been claimed – will not
have come to an end, for want of any alternative to the present liberal, capitalist
based democracies, since the demise of communism. For an all-embracing
worldview, a reunion of art, science and religion is waiting in the wings to
make its long over-due appearance; it is called anthroposophy, science of the
Grail, its social component is social organics. A new Royal art can lead the
way.
Robert J. Kelder
Willehalm Institute,
Amsterdam, October 18, 2001
The Just Price ist die Englisch Übersetzung des Buches „Der
gerechte Preis – Eine Grundfrage des sozialen Lebens“ (Gideon Spicker Verlag,
Dornach 1993, ISBN 3-85704-225-7), drei Vorträge gehalten von Herbert
Witzenmann in Arlesheim im Jahre 1974 als Einleitung zum „Nationalökonomischen
Kurs“ von Rudolf Steiner. Die Verwandlung der sich auf Egoismus gründenden
Weltwirtschaft in einer altruistischen Weltwirtschaft durch die Verwirklichung
des Gedankenguts dieses Kursus (Sozialorganik) ist eine Gralsaufgabe des 21.
Jahrhunderts. Diese eingeleitete Übersetzung wurde zwischen 1999 und 2001 in Amerika, England
und Canada in anthroposophische Zusammenkünfte präsentiert. Eine Holländische
Übersetzung wurde vom Willehalm Institut unter dem Titel De rechtvaardige prijs 1994 in Amsterdam herausgegeben.
Diese
Englische Übersetzung des Buches Wolfram
von Eschenbach und die Wirklichkeit des Grals von Werner Greub (ISBN
90-73932-03-3) ist erhältlich durch den Buchhandel oder direkt vom Verlag Willehalm
Institut. Update 2024: In 2023 a 2nd completely
revised edition with a new title page was published by the Willehalm Institute
(ISBN 978 9073 932333)
''Das heute in der Welt bestehende große Übel, das ungeheure Elend,
das mit so furchtbarer Gewalt zum Ausdruck
kommt in dem, was man die soziale Frage nennt, kann nicht mehr mit dem
Unlebendigen gemeistert werden. Dazu bedarf es einer königlichen Kunst und
diese königliche Kunst ist es, die inauguriert worden ist in dem Symbol des
Heiligen Gral." Siehe Rudolf Steiner, “Die Tempellegende und die Goldene
Legende, Vortrag "Die könig1iche Kunst in einer neuen Form", gehalten
in Berlin. am 2. Januar 1906 ( GA 93,
S. 281).
Dit verzoek [Anliegen] luidt: "Dat de
statuten van de Weihnachtstagung ('principes'), die tesamen met de liefdesgrondsteen,
ook het ideële evenbeeld van het Christusbeeld van Rudolf Steiner
zijn, door het bestuur gerealiseerd worden en door de Anthroposofische
Vereniging opnieuw in haar midden opgenomen, en wel als zielegeestelijke
basisvoorwaarde ervoor, dat de mensheidsrepresentant zelf eindelijk de
voorziene plaats op het podium in de grote zaal van het daarmee werkelijk
gerenoveerde Goetheanum kan innemen."
Het voorstel [Antrag]
luidt: "Het bestuur wordt verzocht, mits niet reeds gebeurd, het
bovengenoemde thema onder de titel ''Ter verwezenlijking van de statuten der
Weihnachtstagung en plaatsing van het Christusbeeld in de grote zaal" als
agendapunt op het programma te zetten en voldoende tijd (ongeveer twee uur) daarvoor
vrij te maken, opdat men zich hierover grondig kan onderhouden, om dan daarna
door het heffen van handen te peilen in hoeverre de verzamelde leden instemmen
met de bedoeling om door de realisering van de statuten het Christusbeeld op
het podium in de grote zaal van het Goetheanum te plaatsen."
Next to this present volume, two
new editions of translations of works by Herbert Witzenmann, already referred
to in the first introduction, were presented: The Just Price – World Economy
as Social Organics and The Principles of the Anthroposophical Society
with a Foreword Introducing the Kardeiz Saga to Recall the Anthroposophical
Society. Both of them included extensive introductions on which the
following remarks in connection with the September 11 disaster are partly based
and which need to be consulted by those who want to pursue the matter further.
Here only a broad outline can be given.